: Castor ohne Geleitschutz
■ Der nächste Transport auch ohne Bremer Polizeischutz
Obgleich dem Bundesamt für Strahlenschutz bereits zwei weitere Anträge für Castor-Transporte vorliegen sollen, ist zweifelhaft, ob sie stattfinden. Fest steht aber, daß die Behälter auf ihrer Fahrt nach Gorleben weder von niedersächsischen noch von Bremer Polizeibeamten Geleitschutz erhalten würden.
Nachdem ein neues Gutachten des Marburger Nuklearmediziners Horst Kuni ergeben hatte, daß die Neutronenstrahlung des Castor-Behälters um ein Vielfaches über den ursprünglichen Berechnungen liegt und die beim Transport zulässigen Grenzwerte weit überschreitet, machte Niedersachsens Innenminister Gerhard Glogowski gestern Nägel mit Köpfen (taz v. 4.8.): „Solange es keine eindeutige Klärung gibt, wird die niedersächsische Polizei keine Castor-Transporte mehr begleiten.“
Damit ist auch für die Bremer Polizei ein zweiter Einsatz ausgeschlossen, sagt Merve Pagenhardt, persönliche Referentin des in Urlaub weilenden Innensenators. „Wenn Glogowski sagt, er schickt seine Beamten nicht hin, dann kann er auch keine von Bremen anfordern.“ Besser ist es, denn Kunis Untersuchung ergab: Wer sich sechs Stunden lang in einem Abstand von zwei Metern am Castor aufhält, bekommt die gleiche Strahlendosis ab wie ein AKW-Arbeiter in einem ganzen Jahr. dah
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