: Werner Lenz kriegt Bauchweh
■ Keine Hast bei Entscheidung für Bremerhavens Ocean-Park
Den Bremerhavener Bürgerschaftsabgeordneten Werner Lenz (AFB) überkommt „Unbehagen“, wenn er an den „Ocean-Park“ denkt. „Bremerhaven muß jetzt höllisch aufpassen, nicht von cleveren Geschäftsleuten über den Tisch gezogen zu werden“, warnt der ehemalige Wirtschaftssenator. „Der von Herrn Chermayeff vorgelegte Entwurf zur Bebauung des Areals Alter und Neuer Hafen ist, unter Zugrundelegung aller Hochbauten und Infrastrukturkosten, nicht unter 1 Mrd. Mark herzustellen“, rechnet Lenz aus. In den 150 Millionen Mark aus dem Wirtschaftsstrukturpolitischen Aktionsprogramm, die das Land für den Bau des Ocean-Parks in Aussicht gestellt hat, sieht der ehemalige Wirtschaftsdezernent lediglich eine „Anschubfinanzierung“.
Derzeit werden die Kosten des Ocean-Parks auf rund 500 Millionen beziffert – die neu gewählten Stadtverordneten sollten über das Projekt entscheiden. Nach einer Mahnung Chermayeffs zur Eile (vgl. 31.7.) stehen am 24. August 2,8 Millionen Mark auf der Stadtverordnetenversammlung zur Debatte, die für weitere Planungsschritte ausgegeben werden sollen. Außerdem will der amerikanische Investor die Zusage, daß das Grundstück „kostenfrei, z.B. in Erbpacht“ an die Projektgesellschaft abgetreten wird. Auch darüber soll jetzt im Schnellverfahren entschieden werden. Diese Hast schlägt Lenz auf den Magen: „Bevor die Stadtverordneten sich auf zusätzliche Finanzierungszusagen in Millionenhöhe für weitere Details der Planung einlassen, sollten sie darauf drängen, zunächst zu erfahren, welche Investoren sich mit wieviel Kapital und zu welchen Bedingungen an dem Ocean-Park beteiligen wollen“, mahnt er. „Alle Planungen für den Ocean-Park gehen bisher finanziell zu Lasten der Steuerzahler. Weiteres Geld sollte deshalb für das Objekt erst bereitgestellt werden, wenn die Gründung einer überwiegend privaten Projektgesellschaft vollzogen wurde.“ Werner Lenz: „Bevor nicht ein schlüssiges Finanzkonzept mit einer seriösen Wirtschaftlichkeitserwartung auf dem Tisch liegt, wird die Wählervereinigung „Arbeit für Bremen und Bremerhaven (AFB) weiteren Zahlungen für den Ocean-Park nicht zustimmen.“ kes
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