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Unterm Strich

Das Schleswig-Holstein Musik Festival wird in eine gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts überführt. Das hat die ordentliche Mitgliederversammlung des Trägervereins auf Vorschlag des Vorstands beschlossen. Der Trägerverein wird die Rechte an Namen und Signet des nach dem Weggang seines Gründers Justus Frantz ins Schlingern geratenen Festivals der Stiftung für zunächst drei Jahre übertragen. Träger der Stiftung ist das Land Schleswig-Holstein. Über die Einzelheiten der Kooperation zwischen Verein und Stiftung muß noch beraten werden. Die Stiftung soll noch vor dem Amtsantritt des designierten Festivaldirektors Franz Willnauer am 1. Oktober stehen. Das sagte der juristische Beistand des Vereins Peter Theede am Sonntag im Anschluß an die Sitzung in Hamburg. Bislang hat eine GmbH auf der Basis eines Kooperationsvertrages mit dem Verein das Festival veranstaltet. Die Rechte an Namen und Signet des Musikfestes besaß der Verein.

Das spanische Kulturministerium hat der Stiftung Gala-Salvador Dali die Urheberrechte am Werk Dalis für zunächst zehn Jahre übertragen. Wie die Zeitung „El Pais“ in ihrer Wochenendausgabe berichtete, erwartet die Stiftung „erhebliche Gewinne“ aus der Nutzung dieser weltweiten Exklusivrechte am Schaffen des Künstlers (1904–1989). Die Urheberrechte beziehen sich auf Reproduktionen seiner Werke sowie die Nutzung des Namens Dali für kommerzielle Zwecke – etwa auf T-Shirts, Postkarten oder Parfums. Die Gelder sollen in erster Linie für die Dali-Forschung verwendet werden. Der bisherige Nutznießer der Rechte, Dalis letzter Privatsekretär Robert Descharnes, bezeichnete das Abkommen als „völlig rechtswidrig“. Nach Auffassung des Kulturministeriums ist der Vertrag zwischen Dali und Descharnes mit dem Tod des Künstlers jedoch erloschen. Dies habe der spanische Staat als Universalerbe des Malers Descharnes bereits im September vergangenen Jahres mitgeteilt. Dali hatte Descharnes 1986 die Nutzung und Verwaltung seines Werks bis zum Jahr 2004 übertragen. Der Fotograf und Kunsthistoriker plant jetzt juristische Schritte. Die von ihm gegründete Gesellschaft Demart pro Arte B. V. habe jährlich rund 300 Millionen Peseten (etwa 3,5 Millionen Mark) eingenommen.

Die Ausstellung „The Rites of Passage“ in der Londoner Tate Gallery ist zur Hauptbesuchszeit am Sonntag nachmittag geräumt worden, nachdem aus einem Loch in einem Kunstwerk giftiges Gas ausströmte. Aus der dreiteiligen Skulptur „Familiars“ von Hamad Butt, einer leiterförmigen Glaskonstruktion, entwich giftiger Joddampf. Die Sicherheitskräfte mußten die Feuerwehr rufen und die Galerie für 45 Minuten schließen. Das Personal hatte sich speziell auf einen solchen Fall vorbereitet. Der leckgeschlagene Teil der Skulptur konnte ersetzt werden.

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