: Hamburger Kino-Tips
Dieses Bild kennt ein jeder: Hans Albers reitet auf einer Kanonenkugel und hält sich dabei den Hut fest. Es entstammt natürlich dem Film Münchhausen, der 1943 mit riesigem Aufwand anläßlich des 25jährigen Filmjubiläums der Ufa entstand. Natürlich sollte man es in die Zusammenhänge von Krieg und Propaganda einzuordnen wissen, aber: Hier konnte die deutsche Filmindustrie noch einmal zeigen, was sie drauf hatte. Und sie hatte: Tricks, Ironie, Leichtigkeit, all das ist in diesem Film. Das Drehbuch schrieb Erich Kästner unter dem Pseudonym Berthold Bürger. Als Sonntags-Matinee läuft Münchhausen im Zeise. So, 13. 8.; Zeise
Wie schon an beiden Wochenenden zuvor veranstaltet das Metropolis auch an diesem Wochenausklang Freiluft Kino auf dem Rathausmarkt. Heute abend grunzt sich Michel Piccoli anarchistisch durch den Streifen Themroc. Morgen reißt der große Joachim Król seine Augen auf in Detlev Bucks spröder Komödie Wir können auch anders. Und am Sonnabend führen dann Susan Sarandon und Geena Davis in Thelma & Louise Road-movie und Feminismus zusammen. Beginn ist jeweils um 22 Uhr. Bei schönem Wetter könnte es – vor allem am Sonnabend – voll werden.Do, 10. 8.,– Sa, 12. 8.; Rathausmarkt
Roter leuchtete ein Rot nie als das Rot der roten Laternen in Zhang Yimous gleichnamigem Film. Das B-Movie widmet dem chinesischen Filmemacher im August eine Werkschau, in deren Rahmen an diesem Wochenende die Leidensgeschichte der 19jährigen Songlian zu sehen ist, die im China der 20er Jahre als vierte Ehefrau in einen reichen Clan einheiratet. Der Film Rote Laterne besticht dabei vor allem durch seine klare und bedächtige Erzählweise. Sa, 12. 8., + So, 13. 8.; B-Movie
Unter dem Titel Abbie Conant: Allein unter Männern ist im Metropolis als Premiere ein Dokumentarfilm angekündigt, der vom Orchestermilieu handelt. Es geht um die – wenn sie denn nicht so traurig wären – fast schon lustigen Schwierigkeiten einer Frau, erste Posaunistin bei den Münchner Philharmonikern zu werden. Der Vorgang hat sich real zugetragen und dauerte insgesamt zwölf Jahre. Nachdem die Posaunistin ihre Gleichberechtigung durchgesetzt hatte, verließ sie übrigens das Orchester. Regie: Brenda Parkerson. Do, 10. 8.,+ Sa, 12. 8.; Metropolis
Da produziert jemand am Broadway das schlechteste Musical der Welt, um sich über den erwarteten Mißerfolg zu sanieren (es geht um eine Art Abschreibungsmodell) – und da wird die Scheiße plötzlich zum Hit. Selbiges erzählt schön fies Mel Brooks in seinem Debütfilm Frühling für Hitler. Und irgend etwas an der Geschichte will uns bekannt vorkommen. Über schlechte Musicals, die zum Publikumserfolg werden und so an den moralischen Qualitäten der Menschheit zweifeln lassen, weiß man als Hamburger ja so manches Lied zu singen. Mo, 14. 8.; Zeise drk
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