: USA legen angebliche Beweise für Massengräber vor
Die Botschafterin der USA bei den Vereinten Nationen, Madeleine Albright, hat am Donnerstag vor dem Weltsicherheitsrat Fotos und eine Zeugenaussage vorgelegt, die beweisen sollen, daß es nach der Eroberung der ehemaligen UN-Schutzzone Srebrenica durch serbische Truppen zu Massenhinrichtungen von bis zu 2.700 muslimischen Zivilisten gekommen sei. Auf den von CIA-Spionagesatelliten aufgenommenen Fotos seien Wagenspuren und frische Erdarbeiten zu erkennen – Massengräber, so Albright.
Der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Cornelio Sommarruga, erklärte gestern, die US-Vorwürfe nicht bestätigen zu können. Zwar würden nach Einschätzung des IKRK noch etwa 6.000 Muslime aus Ostbosnien vermißt, Beweise für Massenhinrichtungen lägen der Organisation jedoch nicht vor. AP/rtr, Foto: AP
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