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CSU für Hanf aufs Feld

■ Schon 1996 soll Ernte legal sein

Bonn (taz/dpa) – Die Cannabis- Pflanze Hanf kehrt auf den Acker zurück. Wahrscheinlich wird das Bundesgesundheitsministerium schon bald eine Verordnung erlassen, so daß 1996 rauschmittelarme Sorten geerntet werden könnten. Das kündigte der parlamentarische Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium, Wolfgang Gröbl (CSU), am Dienstag in Bonn bei der Vorlage eines Bund- Länder-Berichtes über nachwachsende Rohstoffe in Bonn an. Die Faserpflanze biete interessante Perspektiven, sagte Gröbl. Er fügte aber hinzu: „Hanf ist sicher keine Wunderpflanze.“

Der Anbau von Hanf ist seit 1982 in Deutschland verboten, da die Pflanze den Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) enthält, der Haschisch attraktiv macht. In anderen EU-Ländern wird der nachwachsende Rohstoff hingegen seit langem angebaut und auf Stillegungsflächen sogar mit 1.500 Mark pro Hektar aus Brüssel gefördert. Für Mathias Bröckers von der Hanf-Gesellschaft ist jetzt die zentrale Frage, ob das Gesundheitsministerium in die Verordnung viele bürokratische Hürden für die anbauwilligen Bauern einbaut. Die ForscherInnen, die schon in diesem Jahr Versuchsfelder bestellt haben, mußten jedenfalls eine komplizierte Genehmigungsprozedur bei der Bundes-Opiumstelle absolvieren.

Hanf ist eine alte Kulturpflanze, die sich genau wie Flachs zur Herstellung von Papier, Textilien oder Dämmstoffen eignet. Für nachwachsende Rohstoffe insgesamt sehen Bund und Länder dem Bericht zufolge gute Perspektiven. Der Bund wolle deshalb auch die Markteinführung fördern, kündigte Gröbl an. Ob das allerdings auch die Förderung der Verarbeiter beinhaltet, wußte der Sprecher im Landwirtschaftsministerium gestern nicht zu sagen.

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