: Maceo Parker in Oldenburg
Die Auftritte seiner Band sind herzerfrischende Anachronismen: Die Bläser in Anzug mit Krawatte, die Rhythmusgruppe mit Gitarre, Schlagzeug und einer elektronischen Orgel – und diese schon etwas gesetzteren Herren spielen schwarze Musik pur; ohne Konzessionen an Moden und all den technischen Schnickschnack wie Lightshows oder merkwürdige Töne aus japanischen Computern.
Seine Musik bestehe aus zwei Prozent Jazz und 98 Prozent Funk behauptet der Altsaxophonist Parker, der in den 70er Jahren zusammen mit dem Posaunisten Fred Wesley in der Begleitband von James Brown spielte. Beide werden heute abend in der Oldenburger Kulturetage nicht viel anders klingen als in diesen glorreichen Tagen. Nicht umsonst heißt Parkers Erfolgs-LP aus dem Jahre 1990 „Roots Revisited“, also „wiederbesuchte Wurzeln“, aber Parker und seine Band halten die Tradition dieser schwarzen Volksmusik so stark und lebendig, daß es nie nostalgisch wirkt. Jedes Solo klingt da jung und bodenständig, und die Bläsersätze werden so scharf gespielt, daß man sich daran schneiden kann. Willy Taub
Heute 21 Uhr, Kulturetage Oldenburg
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