: Sudanese kollabiert
■ Zustand der Hungerstreikenden hat sich drastisch verschlechtert
Frankfurt (rtr) – Der Gesundheitszustand der seit über zwei Wochen auf dem Frankfurter Flughafen hungerstreikenden Asylbewerber aus dem Sudan verschlechtert sich nach Angaben von „Pro Asyl“ weiter. Die Flüchtlingsorganisation teilte gestern mit, einer der sieben Hungerstreikenden sei in der Nacht zu gestern bewußtlos zusammengebrochen. Er habe sich eine Platzwunde am Kopf zugezogen. Die Sudanesen, die sich seit dem 4. August auf dem Flughafen im Hungerstreik befinden, wurden wegen ungeklärter Zuständigkeits- und Kostenfragen seit einer Woche nicht mehr eingehend ärztlich untersucht, erklärte Pro Asyl.
Übermorgen will das Bundesverfassungsgericht über eine Beschwerde der Asylbewerber entscheiden. Das BVerfG hatte das Bundesinnenministerium am vergangenen Dienstag gebeten, die ursprünglich noch für den gleichen Tag geplante Rückführung der Asylbewerber in den Sudan bis zur Entscheidung über die Verfasungsbeschwerde auszusetzen. Das Innenministerium hatte der Bitte entsprochen.
Pro Asyl teilte gestern weiter mit, es seien neue Eilanträge beim Verwaltungsgericht Frankfurt gestellt worden, um eine Einreiseerlaubnis für die Sudanesen zu erreichen. Darin werde der drastisch verschlechterte Gesundheitszustand der Hungerstreikenden sowie die Berichterstattung in den Medien geltend gemacht. Insbesondere Berichte in einer arabischen Tageszeitung hätten die Gefahr für die Asylsuchenden bei einer Abschiebung in ihr Heimatland noch erhöht. Nach Angaben der Organisation droht den Flüchtlingen, die nach ärztlichen Gutachten zum Teil deutliche Spuren von Folter und Mißhandlung aufweisen, bei einer Abschiebung in den Sudan Gefahr für Leib und Leben.
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