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São Tomé: Putsch vorbei

■ Soldaten geben auf, bleiben straffrei

São Tomé (AFP) – Der Putsch im westafrikanischen Inselstaat São Tomé ist gestern morgen unblutig zu Ende gegangen. Wie der angolanische Vermittler Venancio de Moura im Rundfunk bekanntgab, unterzeichneten die Putschisten und die Zivilbehörden ein Memorandum, mit dem Präsident Miguel Trovoada wieder in sein Amt eingesetzt wurde. Zuvor hatte das Parlament eine Amnestie für die putschenden Militärs beschlossen, die den Präsidenten am Dienstag vergangener Woche gestürzt hatten. Die Amnestie war eine der Hauptforderungen der Militärs bei den Verhandlungen mit Vertretern der zivilen Institutionen gewesen.

Die Gespräche hatten am vergangenen Freitag begonnen. Das nun von Oberleutnant Quintas de Almeida und von Parlamentspräsident Francisco Fortunato Pires unterzeichnete Memorandum sieht vor, daß Trovoada das Oberkommando über die Streitkräfte behält. Außerdem wurde der Forderung der Militärs nach einer Umstrukturierung der Armee nachgekommen. Angola soll die Umsetzung der Vereinbarungen überwachen.

Moura beglückwünschte die Parteien zu der friedlichen Beilegung des Konflikts und rief die internationale Staatengemeinschaft dazu auf, die Hilfszahlungen an São Tomé wieder aufzunehmen. Mehrere Staaten hatten ihre Unterstützung eingestellt, nachdem Trovoada am 15. August von einer Gruppe junger Offiziere für abgesetzt erklärt und in eine Kaserne gebracht worden war.

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