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„Sonne und Wind als vierte Säule“

■ Stromversorger: Kraftakt notwendig

Berlin (AFP) – Die Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien kann nach Schätzungen der Elektrizitätswerke bis zum Jahr 2005 um 40 Prozent erhöht werden. Sie würde dann knapp sechs Prozent des Strombedarfs in Deutschland abdecken. Dazu sei allerdings ein „Kraftakt“ beim Bau von Wasser-, Wind-, Solar-, Müll- und Biomasseanlagen nötig, sagte der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke (VDEW), Joachim Grawe. Zusätzlich zu den derzeit bestehenden Betrieben müßten allein bei der Windkraft zehn große und rund 5.000 kleine Werke neu errichtet werden. Die Stromerzeugung aus Windkraft werde in den nächsten Jahren aber voraussichtlich den größten Zuwachs erzielen und um nahezu drei Viertel im Vergleich zu 1994 zulegen. Die erneuerbaren Energien könnten aber auch auf lange Sicht die Stromgewinnung aus Kohle- und Atomkraft nicht ersetzen.

Grawe unterstrich zugleich, daß die Elektrizitätswerke „erneuerbare Energien langfristig zur vierten Säule des Energiesystems“ neben Kohle, Atom und Energiesparen ausbauen wollten. Größere Bedeutung könnte auch der Import von alternativ erzeugtem Strom etwa aus norwegischer Wasserkraft erreichen.

Nach einer Umfrage des VDEW nahm die Stromgewinnung der Elektrizitätswerke aus erneuerbaren Energien von 1992 bis 1994 um rund sieben Prozent auf 18,7 Milliarden Kilowattstunden zu. Die Einspeisung von Strom aus Energieanlagen von Dritten – wie kleineren privaten Solarbetrieben – nahm sogar um 70 Prozent zu. Insgesamt deckten die Elektrizitätswerke etwa 4,7 Prozent ihres Strombedarfes 1994 aus erneuerbaren Energien.

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