piwik no script img

Der große Energiehunger

Kleine rote Lämpchen sind verdächtig. Sie weisen oft den Weg zu riesigen Energiefressern. Videorecorder mit Stand- by-Schaltung saugen manchmal bis zu 20 Watt pro Stunde aus der Steckdose, ohne daß der Besitzer ein einziges Bild sieht. Auch Fernseher, Computer, Faxgeräte, Handys und andere mit Akkus betriebene Gerätschaften bescheren unerwartet hohe Stromrechnungen. Die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände (AGV) hat ausgerechnet, daß die BundesbürgerInnen Jahr für Jahr etwa 2,8 Milliarden Mark verpulvern, wenn alle Geräte auf Stand-by geschaltet sind. Ein Atommeiler wie in Biblis oder zwei große Kohlekraftwerke könnten statt dessen abgeschaltet werden.

Die Hersteller sparen inzwischen häufig sogar mit einem Schalter, mit dem sich das Gerät vom Stromnetz trennen läßt. Oder sie bringen ihn auf der Rückseite des Recorders an, so daß der energiebewußte Kunde vor dem Schlafengehen erst einmal mühsam das Gerät aus seinem Regal hieven muß. Bei Halogenlampen bauen die Hersteller häufig nur einen Niedrigspannungsschalter ein. So fressen viele Lampen 24 Stunden am Tag Energie. „Eine völlig unnötige Verlustleistung“, bemerkt Michael Bobrowski, Leiter der AGV-Abteilung Technik, Umwelt, Bauen.

Auch bei Faxgeräten und anderen Maschinen, die tatsächlich immer in Bereitschaft sein müssen, ist ein Blick auf die Energiedaten dringend anzuraten. So kommen Thermogeräte beispielsweise mit vier Watt aus, während moderne Geräte bis zu 20 Watt pro Stunde verbrauchen. Die beim Papier umweltfreundlichen Normalpapier-Laserfaxe sind in puncto Energie Ökodesaster: Bis zu 60 Watt verschleißen sie permanent. Foto: Achim Werner/

Bilder wie Worte

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen