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ADFC: Stoppt die Ramboradler!

Freitag, Graf-Moltke-Straße Ecke Schwachhauser Heerstraße: Auf dem Bürgersteig nähert sich ein Radfahrer. Plötzlich lösen sich aus dem Schatten einer Hecke drei zivil gekleidete Personen. Ein Fotograf blitzt, zwei Aktivisten des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahhrad-Club) werfen sich dem Gehwegradler in den Weg: „Stop! Warum fahren Sie auf dem Bürgersteig?“

„Wir werden verantwortlich gemacht für jeden Rempelradler,“ klagt Klaus-Peter Land vom ADFC. Damit ist jetzt Schluß. Drahtesel-Rambos müssen ab sofort damit rechnen, vom Rad geholt zu werden und unbequeme Fragen beantworten zu müssen: „Denken Sie an Alte und Kinder? Haben Sie kein Unrechtsbewußtsein? Verhalten Sie sich pedal-ritterlich?“ Nach der ausführlichen Belehrung gibt's ein Flugblatt und einen Ballon („Räder weg vom Fußweg!“). Ähnliche Aktionen sind für andere Ramboradler-Zonen geplant: Alter Postweg, O'weg, Herbststraße in Findorff und vor „den Gymnasien“.

Bremer Rambo-Radler aber sind unbelehrbar und halsstarrig: „Ich bin mir zu schade, mich auf der Straße mit wildgewordenen Mantafahrern rumzuschlagen,“ bekommt der ADFC von einem Schüler zu hören. „Auf dem Pflaster fahr ich nicht mit all dem Leergut,“ windet sich eine biologisch-technische Assistentin und denkt an Glassplitter statt an splitternde Knochen übergemangelter Fußgänger. Furchtsame und zartbesaitete Radler treibt der ADFC jedoch gnadenlos auf die Straße zurück: „Fahren Sie in der Mitte der Spur! Sie dürfen sich eben nicht an den Rand drängen lassen!“ Der Krieg soll dahin zurück, wo er herkommt: auf die Straße.

Schwarzes Jackett, wehendes schwarzes Haar, Ringelmini: So kommt sie herangerast, die Ramboradlerin auf ihrem mintfarbenen Rad. Natürlich auf dem Gehweg. Blitzlichter zucken, der ADFC steht wie ein Mann, doch sie brüllt: „Hab' keine Zeit!“ In letzter Sekunde retten sich die Aktivisten durch kühne Sprünge. Das sind sie – die schwarzen Schafe. Lange noch zittert das selbstgemalte neue Verkehrsschild des ADFC: Oma mit Taschen, Kind mit Ball, dazwischen der rote Rambo, unbelehrbar. „Werden Sie aufgrund der ADFC-Aktion Ihr Verhalten ändern?“ – „Nö!“

BuS / Foto: Kirsten Lorenz

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