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Offener Brief

■ betr.: Sehr geehrter Herr Möller, ...

Sehr geehrter Herr Möller,

alarmiert durch die letzte Schreckensmeldung aus der Elbmarsch, wende ich mich an Sie – und mit gleichem Schreiben auch an andere Verantwortliche – mit der dringenden Aufforderung, darauf hinzuwirken, eine sofortige Stillegung des „Todesreaktors Krümmel“ zu erwirken.

Die Nachricht über eine neuerliche Leukämieerkrankung eines Kindes hat die Lebensangst und Sorge der Elbmarschbevölkerung verschärft. Ich lebe dort mit meiner Familie und trage diese Ängste in besonderer Weise um meine Kinder mit. Es ist nicht nur Angst, die uns erfaßt hat, sondern auch Empörung und Wut!

Wie viele Kinder müssen noch erkranken, bis die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker „bewegt“ werden, etwas gegen die Todesstrahlen zu tun?

Wie viele Tote kalkulieren Sie „politisch“ ein, bevor Sie sich entschließen, die fast lückenlosen Indizien, die klar für einen Verursachungszusammenhang zwischen den drastisch erhöhten Krankheitszahlen und dem Atomreaktor sprechen, ernst zu nehmen?

Wie viele Opfer sind Sie bereit, im wahrsten Sinne des Wortes „in Kauf“ zu nehmen, bevor Sie von der menschlich und wissenschaftlich unhaltbaren Position abgehen, zuerst müsse ein Kausalzusammenhang bewiesen werden – wo Sie doch gleichzeitig wissen, daß ein solcher – außer bei einem Super-GAU mit Tausenden von „Soforttoten“ – gar nicht zu führen ist?

Was veranlaßt Sie eigentlich, menschliche Argumente und Ängste beiseite zu schieben und sich entweder hinter Nichtstun oder Gesetzesauslegungen zu verstecken oder offen die Interessen der Kraftwerkbetreiber zu vertreten?

Was würden Sie tun, wenn es sich dabei um Ihre Kinder handeln würde?

Können Sie verstehen, daß die Unabhängigkeit von Politikerinnen und Politikern und die scheinbar undurchdringliche Phalanx der Atomlobby uns grundsätzlich daran zweifeln läßt, daß Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen die Interessen der durch den „Atomreaktor Krümmel“ Betroffenen vertreten? Prof. Dr. Kurt Bader,

Lüdershausen

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