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„Chaostage bei VW“

■ 15.000 ArbeiterInnen protestieren

Hannover (taz) – Vor der vierten VW-Tarifrunde haben gestern vormittag in Hannover 15.000 VW-Arbeiter gegen die „sture Verhandlungstaktik“ der Arbeitgeberseite protestiert. Während die aus sechs VW-Werken angereisten Arbeiter draußen vor dem „Verhandlungslokal“ mit Trillerpfeifen ihrem Unmut Luft machten, versprach drinnen im Hotel VW-Verhandlungsführer Ulrich Dase erstmals Kompromißbereitschaft: Bisher habe VW in den Verhandlungen maximale Positionen aufgebaut, nun werde man Mobilität zeigen, sagte Dase. Sowohl über die Forderung nach 3,2 Stunden unentgeltlicher Mehrarbeit als auch über die Streichung der Zuschläge für Samstagsarbeit könne man reden. Beim Beschäftigungssicherungstarifvertrag strebe VW eine umgehende Einigung an.

Auf der Protestkundgebung drohte IG-Metall-Verhandlungsführer Jürgen Peters mit Streik. Mit den Warnstreiks in Salzgitter, Kassel und Hannover habe man ein neues Kapitel in der VW-Tarifgeschichte aufgeschlagen und gezeigt: „Wir lassen uns nicht alles gefallen.“ Wenn am Verhandlungstisch eine vernünftige Lösung weiterhin blockiert werde, gelte auch bei VW der alte Spruch: „Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arme es will.“

Auch die 15.000 protestierenden Arbeiter zeigten sich in kämpferischer Stimmung. Auf Transparenten forderten sie „Urabstimmung jetzt“, karikierten die Tarifverhandlungen als „Chaostage bei VW“ und nahmen die VW-Promis aufs Korn: Ein großer Ferdinand Piäch spielte da mit einer Gerhard- Schröder-Puppe Samstagsarbeits- Kasperletheater. Ein ledergeschürzter VW-Arbeitsdirektor Peter Hartz bearbeitete mit der Peitsche der Produktivitäts-Domina die blanken Hintern der Beschäftigten. Jürgen Voges

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