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Feuer gegen den Castor

■ Brandanschlag auf eine Bahnstrecke bei Uelzen / Sonderkommission ermittelt

Uelzen (dpa) – An der Bahnstrecke für Atomtransporte nach Gorleben brannten am Dienstag Kabel und ein Schaltkasten. „Militante Kernkraftgegner“, sagte gestern die Staatsanwaltschaft in Lüneburg, sollen den Brand zwischen Bienenbüttel und Bad Bevensen gegen 23 Uhr gelegt haben. Am Tatort fand die Polizei einen Aufkleber mit den Worten „Castor- Alarm 2, Tag X – Jetzt erst recht! Wir stellen uns quer“.

Die Bahn AG beziffert den Schaden auf etwa 70.000 Mark. Der Nahverkehr werde wegen der Reparaturarbeiten noch bis morgen „geringfügig beeinträchtigt“, sagte ein Sprecher der Bahn.

Am 22. August hatten ebenfalls unbekannte Atomkraftgegner den Verladekran für Castor-Bhälter am Bahnhof Dannenberg-Ost beschädigt und das Zwischenlager von Gorleben mit Leuchtraketen beschossen. Die Betreibergesellschaft BLG hat am Dienstag 10.000 Mark Belohnung für die Ergreifung der Täter ausgesetzt.

In Lüchow ist eine Sondergruppe der Kriminalpolizei gebildet worden, um insgesamt mehr als ein Dutzend Anschläge aufzuklären, die in den lezten Monaten auf Bahnstrecken in Niedersachsen verübt wurden. Die Ermittler tappen nach Auskunft des Lüneburger Oberstaatsanwalts Jürgen Wigger jedoch immer noch im dunkeln. Die Täter seien keiner bestimmten Gruppe zuzuordnen, sagte Wigger. Sie müßten bei einer Verurteilung „mit bis zu fünf Jahren Haft wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und Sachbeschädigung rechnen“.

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