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Soldaten und Zivis sind zu teuer

■ Grüne wollen allgemeine Wehrpflicht abschaffen

Bonn (dpa/taz) – Bündnis 90/ Die Grünen fordern die Abschaffung der Wehrpflicht. „Mit der sicherheitspolitischen Lage der Bundesrepublik läßt sich ein so einschneidender Eingriff in die Grundrechte der jungen Männer wie die Wehrpflicht nicht mehr begründen“, sagte der verteidigungspolitische Sprecher der Grünen- Bundestagsfraktion, Winfried Nachtwei, gestern aus Anlaß des Antikriegstages am 1.September.

Wachtwei forderte, die Bundeswehr in eine Freiwilligen-Armee umzuwandeln, und kündigte einen entsprechenden Antrag seiner Fraktion im Bundestag an. Er verwies darauf, daß die Bundeswehr schon jetzt zu etwa 60 Prozent aus Berufs- und Zeitsoldaten bestehe. Weniger als 40 Prozent eines Musterungsjahrgangs leisteten derzeit noch Wehrdienst. Damit könne von Wehrgerechtigkeit keine Rede mehr sein. Außerdem gebe es ernsthafte Untersuchungen, wonach sowohl der Wehr- als auch der Zivildienst unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten teurer als die Beschäftigung tariflich bezahlter Kräfte seien.

Bundeskanzler Helmut Kohl würdigte unterdessen die Bedeutung der Bundeswehr für Frieden und Freiheit in Deutschland und befürwortete die Wehrpflicht. Bei einem Empfang anläßlich des 40jährigen Bestehens der Bundeswehr gestern im Bonner Palais Schaumburg sagte Kohl: „Der Wehrdienst ist die vom Grundgesetz vorgesehene Normalität, die Verweigerung aus Gewissensgründen ist die Ausnahme.“

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