: Unterm Strich
Die aus Bangladesch stammende Schriftstellerin Taslima Nasrin hat sich gegen die Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels an Annemarie Schimmel ausgesprochen. In einem Interview mit der FAZ beim Autorentreffen „Tunnel über der Spree“ in Berlin (s. taz von gestern) bezeichnete die in ihrer Heimat von Islamisten bedrohte Nasrin die Preisvergabe als eine Schande: „Deutschland versetzt uns mit dieser Entscheidung einen Fußtritt.“ Schimmel hatte angesichts der über Salman Rushdie verhängten Fatwa ihr Verständnis für das Verhalten von Muslimen geäußert, da die „Satanischen Verse“ eine Beleidigung religiöser Überzeugungen bedeuten. Zudem glaubt Nasrin auch nicht, daß durch solche Solidarität seitens Schimmels eine bessere Verständigung zwischen Christen und Muslimen möglich sei: „Das ist kein Ausdruck der Liebe für die muslimischen Länder, die den Wandel so nötig brauchen. Außerdem geht es um die Freiheit der Meinungsäußerung.“
Das Deckenfresko von Giovanni Battista Tiepolo in der Würzburger Residenz hat größere Schäden, als die Experten bisher vermuteten. Wie der Restaurator Matthias Staschull gestern bei einer ersten Bilanz der seit Mai laufenden Untersuchungen sagte, wird die Malschicht an einzelnen Stellen durch Schadsalze abgesprengt. Die Fachleute der bayerischen Schlösserverwaltung haben bisher etwa fünf Sechstel der weltweit größten Deckenmalerei kartiert.
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