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Bouillabaisse auf Moruroa

■ Der Anfang ist gemacht: Mittwoch nacht ließ Frankreichs Präsident Jacques Chirac seine erste Atombombe zünden. Im Atoll kochte der Fisch, weltweit der Protest. Die Testserie geht weiter

Frankreichs Präsident Jacques Chirac hat gestern nacht die erste französische Atombombe seit drei Jahren zünden lassen. Die Bombe war etwa so groß wie die, die vor 50 Jahren Hiroshima zerstörte. Um 23.30 Uhr MEZ explodierte der Sprengsatz einige hundert Meter unter dem Moruroa-Atoll und verursachte ein Beben von 4,9 auf der Richterskala.

Das politische Erdbeben folgte sofort. Regierungen von Nauru über Moskau bis Washington protestierten. UmweltschützerInnen und BürgerInnen demonstrierten von Paris bis Santiago de Chile, von Seoul bis Helsinki. Im Bundestag wollte die Opposition eine Protestresolution verabschieden lassen, doch Kohls Regierung verhinderte einen Beschluß an den französischen Freund. Chirac hatte sich auch nicht um den Euratom-Vertrag geschert und der EU-Kommission Informationen über eine mögliche Gesundheitsgefährdung der Menschen in der Region vorenthalten. Die Kommission war allerdings auch von den anderen EU-Regierungen nicht gedrängt worden, Chirac auf den Fuß zu treten. ten

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