■ Rosi Rolands Bremer Geschichten
: Haussegen in der CDU hängt schief

Im Bremer CDU-Haus leuchten alle Alarm-Lampen rot: der Rechnungshof hat die Fraktionsfinanzen geprüft und ist fündig geworden. Andreas Penning, ehemals Generalsekretär der Partei, ist aus der Fraktionskasse bezahlt worden, stellten die Buchprüfer fest. Und nicht nur er.

„Fragen Sie den Landesvorsitzenden Neumann“, hatte Penning vor Jahresfrist erbost abgewunken, als die Frage nach seiner Bezahlung gestellt wurde. Der frühere Fraktionsvorsitzende Bernd Neumann und seine Vertrauten in Finanzsachen, Helmut Pflugradt und Frau Wolfram, werden der Fraktion erklären müssen, wie die Gelder zurückgezahlt werden. Gleichzeitig fehlen nämlich jährlich 500.000 Mark in der Kasse, die die Fraktion als „Oppositionsbonus“ erhielt.

Der Rechnungshofbericht ist für den fern in Bonn weilenden Landesvorsitzendenein neuer Schlag. Längst sammeln sich nämlich in Bremen die Truppen, die ihn stürzen wollen. Hartmut Perschau hat „seinen“ Mann – Pfeifer – auf den Direktoren-Posten der Bürgerschaft hieven können. Perschau wird schon als Kronprinz gehandelt. Aber er hat am 21. November noch einen Gerichts-Termin in Magdeburg zu überstehen: Er ist einer der vier „Raffke-Minister“, so titelte die „Bild“ jüngst wieder, die sich gegen den Vorwurf verteidigen müssen, zu viel West-Zulagen kassiert zu haben.

In der internen Machtverteilung übernimmt gleichzeitig der neue Staatsrat der SKP, Beermann, immer mehr die Rolle des CDU-Generals. „Ich betrachte es als meine Aufgabe, CDU-Leute auf gute Posten zu bringen“, tönte er in der CDU-Fraktionssitzung. Sowas ist immer ein Signal, daß einer eine Hausmacht aufbauen will: Wer Positionen vergeben kann wie der SKP-Chef, der kann Leute an sich binden.

Ins Zentrum der CDU-Macht ist Beermann schon vorgestoßen: Immer wenn die vier CDU-Senatoren sich treffen, um unter sich Dinge zu verabreden, dann sitzt Staatsrat Beermann dabei. Nölle hat das eigentlich nicht gewollt, die anderen haben ein wenig die Nase gerümpft, aber es mußte sein. Nölle hat nie recht erklären wollen, wessen langer Arm da sichtbar wird. Beermann telefoniert auffällig oft am Rande wichtiger Sitzungen mit Bonn, donnerstags treibt es ihn an den Rhein zu Besprechungen, er scheint bemüht, den guten Draht zum Bonner Generalsekretär Hinze, dessen Büroleiter er vorher war, demonstrativ warm zu halten.

Auf seinem eigentlichen Aufgabengebiet, der Verwaltungsreform, sind bisher dagegen keine Bewegungen bemerkt, so erzählt man es Rosi Roland