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Das Syndrom Engholm

■ SPD-Chef Rudolf Scharping kommt schwer ins Rudern

Jetzt geht's steil bergab. Nachdem sich die SPD schon als Partei in die innere Opposition verabschiedet hat, folgen jetzt die Genossen in die innere Emigration. Auch wenn es nur die wenigsten offen aussprechen: Das Engholm-Syndrom liegt in der Luft. Noch ein Kandidat gefällig? Wer folgt auf Vogel, Rau, Lafontaine, Engholm, Scharping? Der Verheiz-Quotient sozialdemokratischer Spitzenkandidaten bewegt sich umgekehrt proportional zu deren Wahlaussichten. Nichts spricht dafür, daß, sollte Scharping nach den Wahlen in Berlin in den wunderschönen Westerwald entschwinden, seinem Nachfolger eine längere Amtsperiode beschieden wäre. Die alles entscheidende Frage lautet also: Wer wird der übernächste Kanzlerkandidat der SPD? Wer tritt gegen den Kohl-Nachfolger im Berliner Kanzleramt an?

Es könnte alles so lustig sein, wenn es nicht so traurig wäre. Wir brauchen dich doch, SPD! Ob mit Scharping, Schröder oder Lafontaine, ist eigentlich zweitrangig. Nur: Ein bißchen Erfolg solltest du schon haben.

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