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Stader Straße brummt vorerst weiter

■ Oberverwaltungsgericht verhandelte / LKW kaum rauszukriegen

Für die Stader Straße ist keine Beruhigung in Sicht. Gestern verhandelte das Bremer Oberverwaltungsgericht wieder einmal über die Klage einer Anwohnerin, die den Durchgangsverkehr von ihrer Haustür verbannt sehen will. Konkret: Die Stader Straße soll aus dem LKW-Führungsnetz genommen werden, das der Bausenator über die Stadt legen will. Doch ob es zu einer Verkehrsberuhigung kommt, wenn das Gericht innerhalb der nächsten zwei Wochen seine Entscheidung bekanntgibt, das ist nach dem gestrigen Termin mehr als zweifelhaft. Der Vertreter des Bauressorts konnte ziemlich überzeugend darstellen, daß die Stader Straße schon lange eine größere Bedeutung für den Durchgangsverkehr hat, als eine normale Wohnstraße. Das gab nach der Verhandlung sogar ein Initiativenvertreter zu.

Heute vor genau einem Jahr hatte das OVG das letzte mal über der Stader Straße gebrütet. Bei dem Termin hatte der Richter den Streitparteien noch einmal Gutachten über die Verkehrsdichte und die Lärmimmissionen aufgegeben. Die wurden nun gestern noch einmal durchgekaut, doch entscheidend für die Erfolgsaussichten der Klage ist am Ende der Status der Stader Straße. Und der scheint kaum veränderbar zu sein, nichtmal mit einer nächtlichen Tempo 30-Begrenzung für LKW, die gestern auch in der Diskussion war. „Das kann doch niemand kontrollieren“, kommentierte Peter Noltenius, Justiziar beim Bausenator. „Das wäre ein Trostpflaster fr die Anwohner, würde aber gar nichts bringen.“ Die haben offenbar nur noch eine Hoffnung, das ist der Koalitionsvertrag. Da steht nämlich der Bau der Georg-Bitter-Trasse drin, ohne allerdings die Finanzmittel auszuweisen. „Ein Silberstreif“, sagt Initiativenmitgleid Hans-Jürgen Koch. Aber ein ganz blasser: „Das werden die in dieser Legislaturperiode nicht finanzieren können.“ J.G.

Foto: Tristan Vankann

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