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Für die Leybucht

■ Vom Kampf um den Küstenschutz

Norden Ohne das energische und dauerhafte Engagement von Umweltschutzorganisationen gäbe es nach Ansicht des Präsidenten des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), Jochen Flasbarth, die Leybucht nicht mehr. Der heutige Zustand der für Tiere und Pflanzen bedeutsamen Flachwasserbucht an der Nahtstelle von Ems und Nordsee rechtfertige weder Freude noch Trauer, bilanzierte Flasbarth am Donnerstag in Norden (Kreis Aurich) zu dem zehnjährigen Streit um die Neugestaltung der Leybucht.

Die von den Küstenschutzbehörden ursprünglich als angeblich einzige Lösung propagierte und geplante vollständige Eindeichung der Bucht habe verhindert werden können. Anstelle von 3.000 Hektar Heimat für See- und Zugvögel seien lediglich 750 Hektar mit Deichen vom Gezeitenwechsel abgestrennt worden. Wirksame Hilfe habe erstmals in der Geschichte des Naturschutzes in Deutschland die Europäische Union (EU) mit ihrer Richtlinie zum Vogelschutz geleistet. Trotz der noch anhaltenden Auseinandersetzungen um die Gestaltung der Leybucht sieht Flasbarth Chancen auf einen Einklang von Naturschutz und wirtschaftlicher Entwicklung der Region.

Nach heftigem Streit wurde die Leybucht während der vergangenen Jahre in einer Kompromißlösung mit Millionenaufwand verändert. Dabei wurde die Zufahrt für Fischkutter und Sportboote zum Fischerdorf Greetsiel mit einem Deich und einer Schleuse gesichert. Das ursprüngliche Gesicht des von historischen Häusern umrahmten Hafens konnte mit dem Abbau überflüssiger Flutmauern und Deichbauten weitgehend wieder hergestellt werden. Mit Beschränkungen bleibt die Bucht nach dem Kompromißkonzept auch für Touristen und Naturfreunde zugänglich. dpa

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