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Fünf Jahre war Gerhard Gronefeld im Einsatz für die Wehrmacht — als Fotograf. Sein Handwerk hat er bei Hitlers Hoffotografen Heinrich Hoffmann gelernt. 1944 machte Gronefeld eines „der schlimmsten Fotos meines Lebens“ — die Erschießung serbischer Geiseln. Diese Aufnahme vergrub Gronefeld bis weit nach Kriegsende — ein kleiner Akt des Widerstands. Er wußte, daß die Wehrmacht dieses Bild vernichten würde. Gronefeld heute: „Ich wollte zeigen, wie die Wehrmacht auch war.“ 50 Jahre danach löste diees Foto eine Diskussion über die Rolle der Wehrmacht aus: Soldaten, und nicht nur die SS, waren schuldig an Kriegsverbrechen. Nach dem Krieg begann Gronefelds zweite Karriere — als Tierfotograf für „Stern“ und „Quick“. Sein erster Auftrag kam allerdings von „Life“: „Die letzten Juden in Berlin“. Noch heute ist der 84jährige verblüfft über deren Kooperation: „Ich hatte erwartet, daß die mehr böse sind zu mir.“ Alle drei Fotos auf dieser Seite sind sorgsame Inszenierungen: „Echt gestellt“, sagt Gronfeld, „aber mitreißend.“

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