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Editorial

Flensburger Hefte, auf der Basis von neuem Material an die Aufarbeitung dieser Fragen gemacht.

Vor einem halben Jahr hat die taz das Thema aufgegriffen. In einem Interview sagte Wagner, daß Teile der anthroposophischen Bewegung dem Nationalsozialismus gegenüber offener gewesen seien als immer behauptet. Und auch heute noch gebe es rechte Tendenzen in der anthroposophischen Bewegung. Unser Korrespondent in Italien wies auf den wachsenden Einfluß Berlusconis auf die anthroposophische Bewegung hin.

Die taz-Beilage löste heftige Reaktionen aus. Die Anthroposophie sei bewußt in die faschistische Ecke gestellt worden, kritisierten die einen. Endlich würde die Auseinandersetzung in einer breiteren Öffentlichkeit fortgesetzt, wichtige Aspekte thematisiert, meinten die anderen. Natürlich ging es nicht darum, die Anthroposophie zu verunglimpfen und unter Faschismusverdacht zu stellen. Die Anthroposophie hat in vielen Bereichen Wichtiges geleistet und fruchtbare Anstöße gegeben. In der sozialen und therapeutischen Arbeit, in der Medizin, in der Bildung. Fatal wären voreilige Pauschalisierungen oder einseitige Darstellungen – gerade beim Thema rechte Tendenzen. Eine differenzierte Auseinandersetzung ist notwendig.

Die große Resonanz fordert dazu heraus, die Debatte fortzusetzen. Wir geben diesmal Anthroposophen und Nichtanthroposophen die Gelegenheit, das Thema zu kommentieren. adi

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