: Einheit steht nur auf dem Papier
■ Außenminister beschließen Grundlagen für bosnische Verfassung. Kämpfe zwischen Kroaten und Muslimen
New York/Zagreb (rtr/AFP/taz) – Die Außenminister Bosniens, Kroatiens und Rest-Jugoslawiens haben sich am Dienstag in New York auf Grundlagen für das Zusammenleben der bosnischen Volksgruppen nach einem Friedensschluß geeinigt. Bereits am 8. September war in Genf beschlossen worden, daß Bosnien als Staat weiterbestehen und zwischen einer muslimisch-kroatischen Förderation und einer „Serbischen Republik“ geteilt werden soll.
Die Außenminister einigten sich jetzt darauf, daß es in Bosnien ein Parlament, ein Verfassungsgericht und eine Präsidentschaft geben soll. Eine Zentralregierung soll für die Außenpolitik zuständig sein. Sobald es die Umstände erlauben, werden freie Wahlen unter internationaler Beobachtung stattfinden. Das Parlament Bosniens wird zu zwei Dritteln aus Abgeordneten der bosnisch-kroatischen Föderation und zu einem Drittel aus Vertretern der „Serbischen Republik“ bestehen. Eine internationale Friedenstruppe soll die Einhaltung der Bestimmungen überwachen.
Doch die Friedenshoffnungen erhielten gestern prompt einen Dämpfer. Nach UN- Berichten lieferten sich die Regierungstruppen und die bosnischen Kroaten erstmals nach einem Jahr wieder Kämpfe in Westbosnien. Unbestätigten Angaben zufolge kam es auch in Jajce, Kljuć und Bosanski Petrovac zu Gefechten. Seiten 8 und 10
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