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Flüchtlinge organisieren sich

■ Zehnter internationaler Tag des Flüchtlings in Bremen

„Bremen ist auf dem besten Wege, von einer einstmals liberalen Hochburg zur flüchtlingsfeindlichsten Stadt der Bundesrepublik zu verkommen.“ Mit scharfen Worten kritisierten gestern Frank Düvell vom Antirassismus-Büro, Arendt Hindriksen von den Grünen und Mitglieder Bremer Flüchtlingsinitiativen die Asylpolitik. Anläßlich des zehnten internationalen Tag des Flüchtlings forderte Hindriksen erneut die Abschaffung der „Sammellager und Naturalverpflegung“.

Mittlerweile haben die Flüchtlinge bereits in sieben Unterkünften Komitees gegründet, um ihre Interessen besser zu vertreten, berichtete Kadir Akbaha vom Flüchtlingskomittee Embrica Marcel. Während einige von der Sozialbehörde als Ansprechpartner anerkannt würden, gebe es in der Haferwende und auf der Embrica Marcel Schwierigkeiten.

Horst Janus vom Verein für ökumenische Ausländerarbeit betonte, daß die evangelische Kirche sich verstärkt für 60 armenische Christen aus der Türkei einsetze. Und Janus ist zuversichtlich: Das Bremer Verwaltungsgericht habe soeben eine der Familien erstmals als Asylbewerber anerkannt – aufgrund eines von der katholischen Kirche in Auftrag gegebenen neuen Gutachtens. Noch im März hatte dasselbe Gericht die Anträge dreier Familien abgelehnt. sao

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