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Jola soll verkauft verkaufen

■ Junkies sind aus Bremens letztem Holzschiff ausgezogen

Die weltgrößte Brigantine, die Bremer Jola, soll verkauft werden. Am 1. September sind die 16 Drogenabhängigen ausgezogen, die auf dem Schiff wohnten. Sie wurden umquartiert in das ehemalige Hotel „La Campagne“ in Schwachhausen/Horn. Acht Jahre sollte das Wohnprojekt auf der Jola ursprünglich dauern, doch weil der Sozialbehörde die Unterhaltungskosten zu hoch wurden, mußte das Projekt zum 1. September, also nach vier Jahren, abgebrochen werden.

Noch gehört das Schiff der Drogenhilfe Bremen. Die Sozialbehörde allerdings, die die Unterhaltungskosten des Schiffes zahlt, möchte das Schiff mitsamt dem Anleger möglichst schnell loswerden – bis 31.12., und zwar für mindestens 250.000 Mark. Der Geschäftsführer setzt den Wert der Jola jedoch bei 500.000 Mark an – einstiger Kaufpreis plus Renovierungskosten durch das Drogentherapiezentrum. Sollte das Schiff nicht über 250.000 Mark weggehen, würde die Sozialbehörde der Drogenhilfe den Verlust zahlen, sagt der Geschäftsführer der Drogenhilfe, Martin Grotahn.

Einer beäugt diese Pläne äußerst mißtrauisch: Alfred Taake. Er hat Großes vor mit der Jola: Sie könnte doch erstes Prachtstück einer maritimen Meile an Bremens rechtem Weserufer werden. Sein Konzept nennt Taake „Kusta“ – Kulturstadt Bremen 2000, die Alternative zur Buga. Nicht nur auf die Jola hat Taake ein Auge geworfen, die Freifläche auf dem Teerhof hätte er gern für eine „Kogge-Werft“. Die könnte doch, touristisch attraktiv, die Bremer Hanse-Kogge von 1360 nachbauen. Und sowieso, fabuliert Alfred Taake weiter, wie wär's mit einem Seeräuber-Museum im Gebäude bei ehemaligen Schulschiff-Anleger? mba

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