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Unterm Strich

Für alle, die es kaum noch aushalten: Der Träger des Literaturnobelpreises 1995 wird bereits an diesem Donnerstag und damit eine Woche früher als erwartet in Stockholm bekanntgegeben. Nach Angaben ihres Geschäftsführers haben sich die 15 Mitglieder der Schwedischen Akademie bereits auf einen Autoren geeinigt. Als aussichtsreiche Anwärter gelten nach Spekulationen in der schwedischen Hauptstadt dieses Jahr drei Europäer: der Belgier Hugo Claus (66), Jaan Kross (75) aus Estland und der Portugiese Antonio Lobo Antunes (53). Die letzte Vergabe an einen Europäer liegt mit Camilo Jose Cela bereits sechs Jahre zurück. Auch der in England lebende indo-karibische Romancier V. S. Naipaul (63) und der unter Pseudonym schreibende Amerikaner Thomas Pynchon (58) gelten immer wieder als Aspiranten. Der Preisträger oder die Preisträgerin nimmt die Auszeichnung traditionsgemäß am 10. Dezember in Empfang, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.

Dem Bund Naturschutz in Bayern (BN) ist der Märchenkönig Ludwig II. nicht geheuer. Zumindest nicht in seiner Inkarnation als Musicalstar. Die Naturschützer laufen gegen die Pläne einer privaten Gesellschaft Sturm, im Landschaftsschutzgebiet am Forggensee eine Konzerthalle zu bauen und fünf Jahre lang täglich ein Musical über Ludwigs Leben aufzuführen. Das Projekt sei mit einem naturverträglichen, sanften Tourismus nicht vereinbar, begründete der BN- Landesbeauftragte Hubert Weiger den Protest. Man befürchtet – wahrscheinlich und leider zu recht – einen „Massen-Tagestourismusrummel“, denn zu den geplanten 2.000 Aufführungen erhoffen sich die Veranstalter insgesamt zwei Millionen Besucher. Außerdem bedeute der Bau des Konzerthauses mit einem 20 Meter hohen Turm einen Eingriff in die Seenkulisse und störe bislang ruhige Bereiche der Erholungslandschaft im „Neuschwanstein Country“, wie das Allgäu unter Fremdenverkehrsexperten angeblich und scherzhaft genannt wird. Der Füssener Stadtrat hätte mit seiner Zustimmung in nichtöffentlicher Sitzung, das Gelände an die „Dreamking Musical GmbH“ zu verpachten, die Bürger überrumpelt, die nun mit „einer immensen Flut an Omnibussen und Pkw“ leben müßten.

Zu Wissen und Gedenken und in aller Kürze: Heute vor 25 Jahren starb Janis Joplin, laut dpa die „Perle des Blues“. Oh weh!

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