: Nagisa Oshima
Der 1932 im japanischen Kyoto geborene Filmemacher, wird hartnäckig als „Godard des Ostens“ bezeichnet. Der Vergleich ist aber nur solange angemessen, wie von Oshimas Nähe zur Studentenbewegung in den späten fünfziger und sechziger Jahren oder der Vorstellung von filmischer Form als politischer Kritik die Rede ist.
Für ihn selbst war sein europäischer Kollege Bunuel einerseits und der Schriftsteller Jean Genet andererseits wichtiger. Grausame Geschichten aus der Jugend (1960), gehalten im Stil amerikanischer Exploitation-Filme, Geschichten über ländliche Lynchmorde („Die Züchtigung“, 1961) oder Generationskonflikte innerhalb der Linken im Japan der Prä- Kapitulationszeit („Nacht und Nebel über Japan“, 1960), oder über die Todesstrafe („Tod durch Erhängen“, 1968). Natürlich ist sein hierzulande bekanntestes Werk noch immer „Im Reich der Sinne„ (1976), die Geschichte einer Geisha und ihres Liebhabers, die sich auf dem Höhepunkt des japanischen Militarismus 1936 in ihr Privatreich zurückziehen. Danach ist es immer stiller geworden um Nagisa Oshima.
Anläßlich einer großen, wegen Ablauf der Lizenzen womöglich letzten Retrospektive seiner Filme ist Oshima zur Zeit in Deutschland. Die Retrospektive ist in Berlin, Köln, Mannheim, Kiel und Bremen zu sehen, zum Teil wird Nagisa Oshima anwesend sein.
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