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Ex-Häftlinge schildern Morde der Karadžić-Serben

Den Haag (dpa) – Zwei ehemalige bosnisch-muslimische Häftlinge des serbischen Gefangenenlagers Susica haben gestern vor dem Kriegsverbrechertribunal der Vereinten Nationen in Den Haag Folterverhöre und Morde geschildert. Regelmäßig seien Gefangene so lange geschlagen worden, bis sie weder hätten sprechen noch laufen können. Manche hätten diese Tortur nicht überlebt. Die beiden vereidigten Zeugen waren 1992 in dem Lager Susica im serbisch besetzten Vlasenica interniert gewesen. Beide belasteten den Kommandanten des Lagers, Dragan Nikolić, schwer. Er war bereits vor knapp einem Jahr vom Tribunal angeklagt worden. Redjo Cakisić berichtete, Nikolić habe ihn eines Abends den Wächtern des Lagers übergeben und dabei gesagt: „Hier ist euer Abendessen.“ Jede Nacht seien andere Häftlinge in eine Baracke geschleppt und dort mit Gewehrkolben, Plastikrohren oder Ketten geschlagen worden.

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