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Elektrosmog: Alte Kabel müssen raus!

■ Schutz gegen Strahlen ungenügend

Der vom US-Kongreß beauftragte „National Council on Radiation Protection and Measurements“ suchte neun Jahre nach einem Grenzwert für elektromagnetische Felder. Diese bilden sich um Hochspannungsleitungen, die über Land führen, aber auch um Stromleitungen in Häusern sowie bei elektischen Geräten. Der im Abschlußbericht vorgeschlagene Grenzwert liegt bei 0,05 Prozent der in der Bundesrepublik zulässigen Werte.

Dem Rat gehörten neben Gesundheitsexperten und Biologen auch Ingenieure der Stromversorgungsuntenehmen an. Der Rat wollte „realistische Vorgehensweisen“ empfehlen. Ab sofort sollten für Kindertagesstätten und Schulen der Wert von 0,2 Mikrotesla für die Belastung durch Stromleitungen gelten. In Deutschland sind derzeit 400 Mikrotesla zugelassen. Innerhalb von zehn Jahren soll der neue Wert für alle bewohnten Räume der USA gelten.

Die meisten in den USA durchgeführten Studien beziehen sich bereits auf einen Grenzwert von 0,2 bzw 0,3 Mikrotesla. In sogenannten „Metastudien“, die alle Erhebungen zusammenfassen, wurde auch bei diesen Werten noch ein generell verdoppeltes Risiko für Krebserkrankungen errechnet. Das Risiko, an einem Gehirntumor zu erkranken, ist zweimal höher als bei einer unbelasteten Vergleichsbevölkerung, die Wahrscheinlich einer Leukämieerkrankung erhöht sich um den Faktor 1,5.

Werden die neuen Grenzwerte als verbindlich beschlossen, müßten in fast jedem Haus die Elektrokabel aus den Wänden gerissen werden. Kindergärten und Schulen müßten geschlossen werden. aw

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