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Skintreffen in Northeim

■ Verbotenes Konzert endete in einer Straßenschlacht mit der Polizei

Göttingen/Northeim (dpa/AP) Rund 150 Skinheads haben sich in der Nacht zum Sonntag im niedersächsischen Northeim bei Göttingen eine Straßenschlacht mit der Polizei geliefert. Dabei wurden zwei Polizisten und sechs Skins verletzt. Wie die Polizei mitteilte, wurden mehrere Waffen, darunter zwei Gas- und eine Luftpistole, Schlagstöcke, Baseballschläger und Reizgassprühgeräte sichergestellt. 65 Skins wurden vorübergehend festgenommen. Gegen 86 leitete die Polizei Ermittlungsverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung ein.

Zwischen 800 und 1.000 Skins aus dem gesamten Bundesgebiet hatten sich den Angaben zufolge am Samstag abend zu einem geplanten Skinkonzert in Adelebsen getroffen. Für die Veranstaltung hatte der ehemalige Landesvorsitzende der rechtsextremen Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP), Thorsten Heise, eine Gaststätte angemietet. Das Treffen war jedoch vom Landkreis Göttingen bereits im Vorfeld untersagt worden. Da auch die Stadt Northeim ein öffentliches Versammlungsverbot ausgesprochen hatte, fuhren die Skins, darunter mehrere Bands, in Bussen und zahlreichen Personenwagen zu einer „Privatfeier“ in die Wohnung Heises nach Northeim.

Mehrere Skinheadbands begannen dort im Garten ihr Konzert abzuhalten. Als die etwa 150 Skins wenig später ein großes Lagerfeuer auf dem Grundstück entfachten, schritt die Polizei in Zusammenarbeit mit der freiwilligen Feuerwehr ein. Als die Feuerwehrmänner unter starkem Polizeischutz den Brand löschen wollten, hätten die Skins begonnen, mit Steinen, Flaschen und Kanthölzern zu werfen, teilte die Polizei mit. Daraufhin sei man mit Schlagstöcken gegen die Angreifer vorgegangen. Bei der anschließenden Straßenschlacht hätten zwei Beamte Prellungen erlitten, sechs Skinheads hätten Platzwunden und Prellungen davongetragen. Ein Skinhead habe sich den Finger gebrochen.

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