: Um den Honigtopf
■ Pu der Bär – ein Kinderbuch- klassiker wird für die Bühne bearbeitet
Pu der Bär, weltweit geliebter Kuschel-“Bär mit wenig Verstand“ aus dem Kinderklassiker von Alan Milne, kommt im Bremer Theater ganz groß raus. Und zwar nicht etwa im MOKS, sondern gleich als „Singspiel“ im Großen Haus mit all seiner verlockenden Bühnentechnik. Am Mittwoch ist Premiere, lange vor Weihnachten, damit auch ja niemand auf die Idee kommt, es handelte sich um das diesjährige Weihnachtsmärchen.Obwohl die Regisseurin Irmgard Paulis vom Kinder- und Jugendtheater herkommt (zuletzt in Bremen: „Das rothaarige Mädchen“) und die jungen Schauspieler vom „Türkischen Theater“ in Hamburg ebenfalls auf ein junges Publikum orientiert sind, möchte sich das Theater mit Abendvorstellungen und einer Aufführungsplanung bis weit ins nächste Jahr mit dem Stück „Pu der Bär“ auch in die Herzen der erwachsenen Theatergeher spielen.
Vor der literarischen Vorlage her eignet sich Pu der Bär allerdings wie kaum ein zweites Kinderbuch dafür, auch Erwachsene zu begeistern. Milne hat in seinen Episoden mit Christopher Robin, Pu, Ferkel, Oile, Tieger, I-Ah und den anderen stets und gleichzeitig in zwei Sprachen gesprochen, einer Kindersprache und einer für die erwachsenen Vorleser. Wo die Kleinen rote Ohren bekommen, freuen sich die Großen über ironische Brechnungen. Die Textfassung der niederländischen Kinderbuchautorin Heleen Verburg, die das Bremer Theater als erste deutsche Bühne benutzt, hat leider einen ganz erheblichen Schlag ins Pädagogische und (miß)versteht „Pu der Bär“ als Abgesang auf die unbekümmerte Kindheit. Wie sich das Bremer Theater aus der Affaire zieht, ist ab Mittwoch um 11.30 Uhr anzuschauen. Man achte während der Vorstellung auf den Honigtopf, in den Pu häufiger greift – auf diesem Topf steht nicht der Name eines bekanntes Honigherstellers, weil der Honighersteller wie alle anderen angesprochenen Firmen nicht als Sponsor auftreten wollte (Ausnahme: 2.500 Mark von einem Pulloverstricker). Den Tag über in Bremen wird übrigens lauter Gebrumm und Gesumm zu hören sein: Radio Bremen inszeniert seinerseits auf der Hansawelle einen „Bärentag“ mit einer Teddybär-Schätz-Aktion im Studio K (Obernstraße) bzw. nachmittags im Funkhaus. BuS
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