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Gebrauchtwagen per Internet

■ Harburger Bücherhalle als erste in Hamburg ans weltweite Infonetz angeschlossen

Die Harburger Bücherhalle ist als erste in Hamburg an das Internet und das kommerzielle System Datex-J angeschlossen worden. Innovation trotz kräftiger Etatkürzungen – der Zugang zu dem weltweiten Informations-Netz war nur durch Sponsoring möglich geworden. Die Anlagenkosten von 6.500 Mark bezahlten Harburger Firmen. Als Gegenleistung dürfen sie in der Bibliothek auf Stellwänden werben. „Das ist für uns die einzige Möglichkeit, bei der heutigen Finanzlage neue Projekte anzuschieben“, verteidigte Hella Schwemer-Martienßen, Direktorin der Bücherhallen-Stiftung, den Deal. Nur folgerichtig, daß auch VertreterInnen der Spenderunternehmen bei der Präsentation anwesend waren.

Bis zum März 1996 soll zusammen mit der Fachhochschule Harburg erforscht werden, ob Online-Zugänge überhaupt bibliotheks-tauglich sind. Probleme gibt's einige. Da sind die Kosten, die beim Internet-Surfen in Form von Nutzungsgebühren entstehen, die für den Bibliotheksbesucher pro Anfrage vermutlich zwischen einer und vier Mark liegen werden. Doch ein genaues Gebührensystem muß noch entwickelt werden. Außerdem könnten unbeaufsichtigte Hacker eine Menge Unsinn im Datennetz anstellen. Deswegen wird – zumindest in der ersten Phase – der Computer nicht öffentlich zugänglich sein, sondern von Mitarbeitern der Bücherhalle bedient.

Was man mit dem Internet-Zugang anfangen kann, dazu fiel dem Bücherhallen-Leiter Peter Hansen allerdings noch nicht soviel ein. Er zählte Serviceleistungen auf, zum Beispiel den Zugriff auf die „Schwacke-Liste“ (eine Preisliste für Gebrauchtwagen), auf Bahnfahrpläne oder Bibliothekskataloge. In der nächsten Zeit soll allerdings ein ausführliches Angebotsregister erarbeitet werden.

Jörg Helmedach

Für Interessierte gibt es ab nächster Woche regelmäßige Einführungen in die Internet-Benutzung (dienstags von 14 bis 15 und 17 bis 18 Uhr, mittwochs bis freitags von 14 bis 15 Uhr).

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