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Stille Post

Nicht verpassen, wenn die beiden im Januar noch einmal im Schnürschuhtheater auftreten. Denn was die Sängerin Sabine Mariss und der Pianist Thorge Müller über ihre künstlerische Suche zeigen – Premiere war am Wochenende – , das ist in höchstem Maße geistreich und unterhaltsam. „Wir gelangen nirgendwo hin und das ist ein Vergnügen“: Der Satz von John Cage ist das Motto für die turbulent-witzige Perfomance, die Barbara Theobaldt in Szene gesetzt hat. Mariss durchläuft darin ihre klassische Gesangsausbildung, indischen Gesang, Jazz, Chanson und Improvisation, alles gleichermaßen virtuos.

Dieser Weg nach Tenever lohnt: Hier haben die 70 Schüler und Leher des Schulzentrums Walliser Str. und der Gesamtschule Ost ein Remake zustande gebracht, das sich sehen lassen kann: In der East-Side-Story erzählen sie nicht den bekannten Bandenkrieg aus New York nach, sondern die Geschichte ihres Stadtteils. Hier rivalisieren rußlanddeutsche Ausiedler, die sich als die besseren Deutschen empfinden, mit der „alteingesessen“ Türkenbande. Die gelungene Musical-Aufführung mit viel Live-Musik findet ihre letzte Aufführung morgen um 20 Uhr in der Sporthalle der Gesamtschule Ost, Waliser Str.

Zum zehnten Firmengeburtstag hatten die Dacapo-Mannen ihren Bösendorfer-Flügel auf heiter-besinnlich gestimmt. Das nennt man Intuition. Nicht nur paßte das wie angegossen zum Repertoire des Trios Copeland-Ilg-Hirshfield, das eine geschmackssichere Auswahl von sanften Jazzklassikern im Überseemuseum ausgoß. Nein: Melancholie umwehte das Fest auch in Form der Kulturbehörde. Die, erwartungsgemäß, Salz in die Dacapo-Geburtstagsschokolade streuselte. Frau Kahrs fand Dacapo nämlich prima, irgendwie auch demokratisch – das aber war's: kein Wort übers Geld, das fehlende. Der letzte bläst die Kerzen aus. taz

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