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Kirche ist nur noch ein leerer Raum

■ Bischof Huber kritisiert „Wandlungsträgheit“ der Kirche

Besorgt über die fehlende Bereitschaft in seiner Kirche, notwendige Reformen in Angriff zu nehmen, hat sich der Berliner evangelische Pfarrer Joachim Ritzkowsky geäußert. Die Kirche bestehe zunehmend aus „leeren Räumen, leeren Kassen und verfallenen Bauten“, betonte er am Montag abend bei einer Podiumsdiskussion in der Bundeshauptstadt.

Den leitenden Gremien warf Ritzkowsky vor, sich vorzugsweise mit „Nebensächlichkeiten wie der Glaubenszugehörigkeit der Ehepartner von Pfarrern“ zu befassen. Diese Kirche sei nicht reformierbar, beklagte Ritzkowsky anläßlich des gestrigen Reformationstages. Der Pfarrer ist wiederholt durch sein Engagement für Obdachlose und andere sozial Benachteiligte in der Stadt hervorgetreten.

Kritik an der „Wandlungsträgheit“ der Kirche äußerte auch der Berliner Bischof Wolfgang Huber. Eine Erneuerung müsse jedoch mit einer Glaubensdebatte beginnen und nicht mit einer Strukturreform, betonte er.

Die notwendigen Sparmaßnahmen hätten eine „drastische“ Veränderung und Verkleinerung der Kirche zufolge, unterstrich die Finanzdezernentin der Berlin-Brandenburgischen Kirche, Barbara Höppner. Die Kirche sei derzeit „quasi pleite“, weil jahrelang mehr Geld ausgegeben wurde als eingenommen worden sei.

Trotz aller Schwierigkeiten sei die Kirche nach wie vor ein Raum für Menschen, „die in der Gesellschaft sonst keinen Schutz finden“, erklärte die Leiterin der evangelischen Frauen- und Familienarbeit, Susanne Kahl-Passoth. Es sei weiterhin eine wichtige kirchliche Aufgabe, Menschen Verständnis und Beistand zu gewähren. Bürokratische Strukturen spielten demgegenüber eine untergeordnete Rolle. epd

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