piwik no script img

Da werden Prioritäten gesetzt

■ betr.: „Gurke des Tages“, taz vom 28./29. 10. 95

Da stellt Ihr heute unter dieser unterhaltsamen Rubrik einen wissenschaftlichen Feldversuch vor, demzufolge durch geringfügiges Erwärmen der männlichen Hoden der männliche Samen zeugungsunfähig gemacht werden kann. Mit anderen Worten, eine möglicherweise (im Zweifel für ...) ernstzunehmende Alternative zu allen bisher bekannten Verhütungsmethoden.

Das scheint Euch allerdings gar nicht zu beeindrucken. Daß hier dem Manne tagsüber das Tragen eines besonderen Schlüpfers zu Erwärmungszwecken (um ein bis zwei Grad!) auferlegt wird, ist, so kann man nicht zuletzt der Rubrizierung dieser Nachtricht entnehmen, anscheinend unzumutbar, unvorstellbar, ja geradezu lachhaft. Daß hingegen Frauenkörper mit Hormonpräparaten gesättigt werden, man ihnen Apparate wie Spiralen und ähnliches einsetzt, weil – ja, weil was? Weil doch das Präservativ auf Dauer letztendlich ein unschöne Einbuße an Pläsier und ab und an auch an Sicherheit bedeutet.

Da werden Prioritäten gesetzt! Ich tät mich ja schämen, wirklich. Anya Wegner, Hamburg

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen