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Lieber Alexander...

■ betr.: „Gegen Jucken hilft nur ein Joint“, taz vom 27. 9. 95, Leser brief: „Ich lasse mir keinen schlechten Dope andrehen“, taz vom 19. 10. 95

... schade, daß Sie diese Information aus dem Artikel von Torsten Preuß, daß Cannabis gegen Jucken helfen kann, wieder in Frage stellen.

Vor dreieinhalb Jahren starb meine 16jährige Tochter nach fünf Jahren Lymphknotenkrebserkrankung (Morbus Hodgkin) und Knochenmarkstransplantation. Das schlimmste war damals das Jucken – keine Schmerzen, wie Sie richtigstellen. Ich telefonierte damals voller Verzweiflung in der ganzen BRD herum und keiner konnte uns helfen. Erst einen Monat vor ihrem Tod verschrieb ihr die Ärztin Morphiumtabletten, die wenigstens etwas zur Linderung des Juckreizes halfen, aber oft Übelkeit auslösten. Hätte ich damals schon gewußt, daß es Cannabis-Urtinktur gibt, wären meiner Tochter die letzten Wochen doch wesentlich angenehmer gewesen.

Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, Erfahrungen auch bei Krebskranken noch ausführlicher zu dokumentieren, damit anderen Betroffenen sinnloses Leiden erspart bleibt. Ich wünsche Ihnen noch eine gute Zeit mit Hilfe von Cannabis.

Wenn Sie Informationen oder Erfahrungen von meiner Tocher und mir interessieren, bin ich gern bereit, diese mit Texten, Fotos und Video zu übermitteln. Christina Maria Tröber,

Flensburg

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