: Lokalkoloratur
Sie kommt ja viel herum die Frau Jaschke, 47, Chefsekretärin, Atemkurs-Aktivistin und Blockflötistin. Mittlerweile hat sie fast alle präsentablen Stadthallen deutscher Mittel- und Großstädte bespielt. Glücklicherweise aber ging ihr der Stallgeruch des Etablissements an der Reeperbahn, wo ihre kometengleiche Karriere begann, nicht verloren, weshalb sie ab heute in Schmidts Tivoli wieder aus ihrem Leben erzählt. Das hat sich nicht verändert. Frau Jaschkes Wellensittich Waltraut lebt noch immer meistens im Käfig, Schwager Walter trägt noch immer die ausgebeulte Trainingshose, und mit Freundin Hannelore trinkt Marlene J. nach wie vor gerne mal Eierlikör. Weil aber auch die schönsten Geschichten immer noch die sind, die mensch schon kennt, hat Frau Jaschke für diese Woche ihren Terminkalender zwischen Flötenchor und Atemgruppe freigeschaufelt, um bis einschließlich Sonntag (19 Uhr, andere Tage erst um 20 Uhr) ihr Publikum zur Audienz zu empfangen. jkn
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
