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Stolz gespart

■ Hamburgs Kliniken haben Geld übrig

Gemeinhin werden die Krankenhäuser als die Kostentreiber im Gesundheitswesen gegeißelt. Ganz stolz präsentierte gestern deshalb der Vorstandsvorsitzende des Landesbetriebs Krankenhäuser (LBK), Hartwig Mellmann, die Jahresbilanz 1994. Einen Überschuß von einer halben Million Mark erwirtschafteten die zehn Krankenhäuser, die dem kommunalen Gesundheitsunternehmen angehören, im Vorjahr. Bei einer Bilanzsumme von 1,75 Milliarden Mark wertete Mellman dies als „Punktlandung“.

Daß dieses positive Ergebnis just einen Tag vor der heutigen Senatssitzung bekanntgegeben wurde, in der es um den umstrittenen Krankenhausplan 2000 geht, der den Bettenabbau und die Umstrukturierung in den Hamburger Krankenhäusern regeln soll, sei reiner Zufall, wie LBK-Sprecherin Ines Kehrein versicherte.

Obwohl die Budgets der Krankenhäuser seit 1993 auf dem Niveau von 1992 festgeschrieben sind und mehr Patienten als im Vorjahr stationär behandelt wurden – nämlich 169.000, im Vorjahr 167.000 – schreibt der LBK schwarze Zahlen. Möglich sei dies, so Mellmann, weil die Bereiche vor- und nachstationäre Behandlung sowie ambulantes Operieren ausgebaut worden seien. Diese neuen Behandlungsformen wurden um 51,3 Prozent auf ingessamt 22.951 Fälle gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Zum andern ging die Verweildauer der Patienten im somatischen Bereich von 11,7 auf 11,3 Tage zurück. Die Zahl der Betten sank um 233 auf 7198 Betten. Darüber hinaus wurden in den Um- und Ausbau von Krankenhäusern 1994 rund 373,5 Millionen Mark investiert. Der Löwenanteil mit 90 Millionen Mark wurde für die Renovierung des Allgemeinen Krankenhauses Heidberg ausgegeben.

„Die Richtung stimmt also“, klopfte sich Hartwig Mellmann auf die Schulter, „und wir werden unsere Ziele weiterhin konsequent verfolgen im Interesse der insgesamt jährlich rund 400.000 Patientinnen und Patienten.“

Patricia Faller

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