piwik no script img

Hollands Vorspiel

In den Niederlanden gibt es schon seit zwölf Jahren eine Selbsthilfegruppe, die sexuelle Dienstleistungen für Behinderte organisiert. Inzwischen arbeitet SAR (Stichting Alternatieve Relatiebemiddeling) landesweit mit 17 MitarbeiterInnen, die als „empfindsame und kundige Menschen“ beschrieben werden.

Die telefonische Koordination der Kontakte übernimmt der schwerstbehinderte Gründer der SAR, der immer noch ehrenamtlich arbeitet, die Einrichtung erhält keine Zuschüsse.

Eigentlich erhalten Behinderte in den Niederlanden für Dinge, die für Nichtbehinderte umsonst sind, staatliche Unterstützung: Wer nicht laufen kann, bekommt Geld für einen Rollstuhl. SAR ist der Meinung, daß diese Regelung für Sex genauso gelte. Die Regierung besteht darauf, daß Sexualität den Staat nichts angehe und deshalb auch nicht unterstützt werde. So müssen die Kunden etwa 130 Mark für anderthalb Stunden Zärtlichkeit aus der eigenen Tasche bezahlen. Das kann sich jedoch nicht jeder Behinderte leisten.

Zudem findet nicht jeder Interessierte auch den Mut, mit SAR Kontakt aufzunehmen. Besonders Menschen, die zum Schreiben oder Telefonieren auf fremde Hilfe angewiesen sind, unterliegen einer starken sozialen Kontrolle.

Trotzdem vermittelt SAR etwa 1.500 Kontakte pro Jahr, übrigens zu 95 Prozent an männliche Kunden.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen