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Hollands Vorspiel

In den Niederlanden gibt es schon seit zwölf Jahren eine Selbsthilfegruppe, die sexuelle Dienstleistungen für Behinderte organisiert. Inzwischen arbeitet SAR (Stichting Alternatieve Relatiebemiddeling) landesweit mit 17 MitarbeiterInnen, die als „empfindsame und kundige Menschen“ beschrieben werden.

Die telefonische Koordination der Kontakte übernimmt der schwerstbehinderte Gründer der SAR, der immer noch ehrenamtlich arbeitet, die Einrichtung erhält keine Zuschüsse.

Eigentlich erhalten Behinderte in den Niederlanden für Dinge, die für Nichtbehinderte umsonst sind, staatliche Unterstützung: Wer nicht laufen kann, bekommt Geld für einen Rollstuhl. SAR ist der Meinung, daß diese Regelung für Sex genauso gelte. Die Regierung besteht darauf, daß Sexualität den Staat nichts angehe und deshalb auch nicht unterstützt werde. So müssen die Kunden etwa 130 Mark für anderthalb Stunden Zärtlichkeit aus der eigenen Tasche bezahlen. Das kann sich jedoch nicht jeder Behinderte leisten.

Zudem findet nicht jeder Interessierte auch den Mut, mit SAR Kontakt aufzunehmen. Besonders Menschen, die zum Schreiben oder Telefonieren auf fremde Hilfe angewiesen sind, unterliegen einer starken sozialen Kontrolle.

Trotzdem vermittelt SAR etwa 1.500 Kontakte pro Jahr, übrigens zu 95 Prozent an männliche Kunden.

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