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■ Linsen SouffléNeue Projekte und alte Macher

In Hollywood liegen zur Zeit einige heiße Eisen im Feuer. Sidney Lumet zum Beispiel schmiedet gerade „Night Falls on Manhatten“. Der Film, nach einem Roman von Robert Daley, ist die Geschichte eines Ex-Street-Cops, der sich zum Bezirksstaatsanwalt hochgeschuftet hat, nur um jetzt verbittert festzustellen, daß das Recht an allen Ecken und Enden gebeugt und gebrochen wird. Andy Garcia spielt die Hauptrolle, außerdem sind dabei: Der unverwüstliche Richard Dreyfuss und Lena Olin. Auch John Schlesinger ist wieder da. Eigentlich war seine satirische Komödie „Cold Comfort Farm“ nur für die TV-Auswertung in Großbritannien vorgesehen. Doch nachdem der Film mit großem Erfolg auf einigen Festivals lief, kaufte Universal das Ding und wird es jetzt irgendwann 1996 in die Kinos bringen. Clint Eastwood hat sich ebenfalls für ein neues Projekt entschieden. „The Little Things“ von „Perfect World“-Autor John Lee Hancock beleuchtet die ungewöhnliche Beziehung zweier Polizisten. Eastwood wird die Hauptrolle spielen und Regie führen. Ein anderer dagegen kommt mit einer Hauptrolle nie aus: Robert Altman ist dabei, die neue Besetzungsliste zu komplettieren, denn er wird eine Fortsetzung von „Short Cuts“ drehen, natürlich wieder nach Raymond Carvers Kurzgeschichten. Und der neue Film von Wolfgang Petersen wird wieder ein Thriller sein. „In Deadly Earnest“ soll er heißen und von einem Wissenschaftler im Energieministerium handeln, der Terroristen an der Entwicklung einer Nuklearwaffe hindern soll. Familienfreundlicher geht's selbstverständlich bei Steven Spielbergs neuer Firma Dreamworks zu. Sie haben gerade ihren ersten großen Einkauf getätigt. Für eine Million Dollar sicherte sich Dreamworks die Rechte an den Roman „Neanderthal“, der in Kürze in den USA erscheinen wird. Im Stil von „Jurassic Park“ wird darin die Geschichte eines ausgestorben geglaubten Neandertal-Stamms erzählt. Daß Spielberg selbst Regie führen wird, ist unwahrscheinlich, er will erst einmal die Saurier-Fortsetzung „The Lost World“ drehen. Zurück aus der Zukunft ist auch „Star Trek“- Captain Patrick Stewart. Er übernimmt die Hauptrolle in dem irdischen Psychothriller „Safe House“, während Samuel L. Jacksons Höhenflug, der mit „Pulp Fiction“ begann, noch längst nicht zu Ende ist. Für 4,5 Millionen Dollar Gage wird er demnächst in dem neuen Renny Harlin-Film „The Long Kiss Goodbye“ an der Seite von Geena Davis agieren. Apropos „Pulp Fiction“: John Travolta hat mit der aberwitzigen Komödie „Get Shorty“ in den Staaten gerade einen Riesenhit. Der Film von Barry Sonnenfeld soll bei uns am 29. Februar starten. Travolta mimt darin, neben Rene Russo und Gene Hackman, einen Mafia-Geldeintreiber, der ins Hollywood-Busineß einsteigen will. Daß Filmstars niemals sterben, beweist nicht nur Debbie Reynolds, die gerade in Albert Brooks' Komödie „Mother“ vor der Kamera steht, sondern noch eindrucksvoller Marilyn Monroe. Gerade lief in den USA ihr neuer Film an. Es handelt sich dabei um eine Dokumentation, die bisher unveröffentlichtes Foto- und Filmmaterial zu „Bus Stop“ und „Der Prinz und die Tänzerin“ sowie von Monroes Hochzeit mit Arthur Miller beinhaltet. Titel: „Marilyn Monroe: Life After Death“. Karl Wegmann

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