: Surfen ohne Zahlen
■ Computerfreak wurde als Telefonbetrüger verhaftet
In Berlin ist ein 27jähriger mutmaßlicher Telefonbetrüger verhaftet worden, der über seinen Computer den Nummerncode von deutschen Kunden ausländischer Telefongesellschaften geknackt haben soll. Wie Justizsprecher Rüdiger Reiff gestern mitteilte, soll der mutmaßliche Täter mehrere tausend Auslandsgespräche auf Kosten der Kunden geführt und auf fremde Kosten auf den internationalen Daten-Highways gesurft haben. Außerdem sei es ihm gelungen, kostenlose Telefonverbindungen ins Ausland herzustellen. Der Gesamtschaden soll sich auf über 100.000 Mark belaufen.
Bei den geschädigten Kunden handelt es sich um Besitzer von sogenannten „Calling-Cards“, auf denen sich ein Nummerncode befindet. Unter Eingabe dieser Ziffernkombination können sich die Gesprächsteilnehmer über die Telefonnummer 0130 in das Leitungsnetz ausländischer Telefongesellschaften einwählen. Die Gebühren werden vom Bankkonto des Kunden abgebucht.
Nach Angaben Reiffs hatte der am Donnerstag verhaftete Mann offenbar den Nummerncode mit Hilfe seines Computers geknackt und dann auf Kosten der Kunden telefoniert. Außerdem soll er über die 0130-Nummer ebenfalls über seinen Computer ausländische Telefonleitungen angezapft und kostenlose Gespräche geführt haben.
In Berlin ist es der zweite bekanntgewordene Fall. Im anderen Fall wird bereits seit März gegen zwei Beschuldigte ermittelt, die Telefonkarten der deutschen Telekom gefälscht haben sollen. Ihnen soll es gelungen sein, mit selbstgebastelten Chipkarten-Simulatoren von Telefonzellen aus kostenlos zu telefonieren. AFP
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
