: Bremen dosenfrei?
■ BUND fordert Bremer Pfand-Verordnung
Wenn es nach der Naturschützern des BUND geht, dann bekommt der Geschäftsführer der Bremer Becks-Brauerei in den nächsten Wochen viel Post. „Wir fordern Sie und damit die Brauerei auf, die Abfüllung von Getränkedosen einzustellen“, steht auf dem Postkarten-Entwurf des BUND. Begründung: Die Dosen seien die schädlichste Verpackung, die sich für Bier denken läßt. 1993 wurden in Deutschland fast 5 Milliarden Getränke-Dosen abgefüllt, davon 2,4 Milliarden Bierdosen. Davon 100.000 von Becks. Tendenz stark steigend. Bremen, so fordert der BUND, soll „dosenfrei“ mit gutem Beispiel vorangehen.
Die Öko-Bilanz: Durch die Dose entsteht elfmal soviel Abfall, der Energieverbrauch ist fast doppelt so hoch, der verursachte Treibhauseffekt ist vier Mal so hoch wie bei der Mehrwegfasche. „Die Dose ist ein echter Klimakiller“, so der BUND. Nicht nur für das Bier, auch für die Verpackung sollte es ein Reinheitsgebot geben.Und nur 11 Prozent des Aluminiums wird wiederverwertet. „Grund genug, die Freistellungserklärung für Aluminium-Verpackungen und damit auch für Getränkedosen umgehend zurückzunehmen.“Die logische Folge wäre die Einführung eines Pfand-Geldes für Getränke-Dosen. Die Umweltminister debattieren das Thema. Da es nicht zuletzt um das vermüllte Aussehen der Innenstädte geht, gehen konservatives Sauberkeits-Denken und Umwelt-Motive dabei Hand in Hand. In den USA, weiß Umweltsprecher Bruns-Kösters, halten Obdachlose die Stadt dosenfrei, weil sie sich so die Pfand-Pennies verdienen. Aber einen Alleingang „dosenfreies Bremen“ werde es nicht geben. Becks-Sprecher Führing verweist darauf, daß das Münchener Frauenhofer-Institut für Lebensmittel-Verpackung den Transport- und Reinigungs-Aufwand für die Flaschen als genauso „umweltbelastend“ eingestuft hat: „Das ist bisher nicht widerlegt worden“, sagt er. Wenn es eine klare gesetzliche Vorgaben für alle gäbe, würde Becks dies natürlich akzeptieren. K.W.
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