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Wickert wirbt um Vertrauen

■ Mr. Tagesthemen gibt zu: Video gegen Cash war ein Fehler

Berlin (taz) – „Ich mache niemals Werbung“, sagte Ulrich Wickert noch am Sonntag. Und das Video der „Deutschen Herold“, Versicherungskonzern der Deutschen Bank, in dem er für 50.000 Mark (so heißt es) als Moderator aufgetreten war, darf laut Vertrag nicht für Werbezwecke verwendet werden. Laut Vertrag. Sagt jedenfalls Wickert. Die Deutsche Herold ließ dagegen gestern ihren Sprecher mitteilen, das Video habe man für die Außendienstmitarbeiter produziert, die damit ihren Kunden die Dienstleistungen der Versicherungsgruppe schmackhaft machen sollen. Für Wickert beginnt Werbung offenbar erst, wenn Gummibärchen über den Fernsehbildschirm fliegen.

Gestern bedauerte der Moderator, der gerade einen Aufsatz über die Glaubwürdigkeit eines ARD- Moderators veröffentlicht hat (siehe Dokumentation Seite 18), „den Vorfall“ pflichtbewußt. Er habe einen Fehler gemacht und werde das Honorar für das Video dem Wohlfahrtsverein „Brandenburgischer Sozialfonds“ in Potsdam stiften. Künftig will Wickert keine Nebentätigkeiten mehr übernehmen, die als Werbeaktivität betrachtet werden könnten – außer für die ARD. MR

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