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Unterm Strich

Der deutsche Filmemacher Wim Wenders ist von der Theologischen Fakultät der Schweizer Universität Fribourg zum Ehrendoktor ernannt worden. Wenders' Filme zeichneten sich dadurch aus, daß er „seinen Bildern einen fast schon theologischen Status“ verliehen habe, zitierte der Schweizer Fernsehsender TSR den Dekan des Fachbereichs (wobei uns das im Präteritum daherkommende Lob schon nach der Halde Pietät hat greifen lassen). Der Regisseur jedoch zeigte sich pudelwohl, quietschlebendig und vor allem von der Auszeichnung völlig überrascht. Später erklärte er jedoch juvenil, wie so ein Wenders eben ist, er sei „hoch erfreut, daß meine Filme bei der Universität von Fribourg diesen Eindruck hinterlassen haben“.

Bleiben wir beim theologischen Status, der auf diesen Seiten mitunter recht kurz kommt (seit Professor Heinrich keine Vorlesung mehr an der FU hält, geht's, wie ein Kollege bemerkte, in Berlin nur noch bergab). Das Oberhaupt der Russischen Orthodoxen Kirche, der Moskauer Patriarch Alexi II., kommt am Montag im Rahmen seines Deutschlandbesuchs erstmals nach Berlin. Er ist in der Geschichte des Patriarchats überhaupt das erste Oberhaupt, das Deutschland besucht. Er folgt einer Einladung der Katholischen Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland. Alexi wird am Montag nachmittag mit Bischof Wolfgang Huber und Georg Kardinal Sterzinsky an einem Ökumenischen Gebet im Berliner Dom teilnehmen. „Dabei wird er sich mit einer Grußbotschaft an die deutsche Bevölkerung wenden“ (dpa). Am Dienstag gibt der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen für den Patriarchen einen Empfang, bei dem sich Alexi ins Goldene Buch der Stadt eintragen wird. Anschließend werden die beiden den Pandabären besuchen. Zuvor feiert er in der russisch-orthodoxen Kathedrale in Wilmersdorf die Göttliche Liturgie.

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