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Dasa macht's spannend

■ „Dolores“ wird später verkündet – Belegschaft legte Arbeit nieder

Berlin (taz/rtr) – Gestern war eigentlich „der Tag der Urteilsverkündung“, so ein Betriebsrat der Daimler-Benz Aerospace (Dasa). Doch die Belegschaft bleibt weiter in einer zermürbenden Ungewißheit: Der Vorstand in München beschloß zwar Genaueres zum Sparprogramm „Dolar low rescue“ – kurz Dolores genannt. Bisher ist von 8.800 Kündigungen und bis zu fünf Werksschließungen die Rede. Doch die Einzelheiten wurden nicht bekanntgegeben. „In Anbetracht ihrer wirtschaftlichen Tragweite für den gesamten Daimler- Benz-Konzern“, so die Dasa- Chefs lapidar in einer Presseerklärung, soll der Daimler-Vorstand in Stuttgart heute noch ausdrücklich sein O.K. geben.

Die ArbeiterInnen der Dasa hatten fest damit gerechnet, daß die quälende Ungewißheit ein Ende nehmen würde. Auch daß es weniger Entlassungen als bisher bekannt geben würde, hofften viele.

Als ein Warnschuß für die Chefetage ruhte gestern die Arbeit in vielen Standorten. In Bremen blieben von den 2.700 Beschäftigten, die Teile des Airbus montieren, die meisten zu Hause oder beteiligten sich an der Blockade der Werkstore. Motto: „Wenn wir fliegen, bleibt der Airbus am Boden!“

rem

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