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Kein Geld für Jugend

■ Nölle streicht Jugendverbänden 95 Prozent

Der Bremer Jugendring will die jährlichen Kürzungen des Senats nicht hinnehmen. Finanzsenator Nölle will 1996 den Etat der freien Jugendarbeit um 1,7 Millionen Mark kürzen. Das sind immerhin 25 Prozent. Schon in den vergangenen Jahren knapste der Senat den Jugendverbänden das Geld ab. „Noch einmal 25 Prozent weniger – dann steht die Jugendarbeit vor dem Aus“, sagte gestern Marina Stahmann, Vorsitzende des Jugendrings.

Sie fürchtet, daß Arbeitsverträge aufgelöst werden müssen. Die seien jedoch wichtig, um die Ehrenamtlichen zu binden. Wenn dann noch die Fortbildungsmöglichkeiten wegfielen, wären die Jugendlichen „vollkommen demotiviert“. Die für Kinder und Jugendliche wichtigen Lagerfahrten müssen eingeschränkt werden. Mit sozial Benachteiligten könne nicht mehr wie bisher gearbeitet werden. Peter Kordes vom Bremer Jugendring: „Die Jugendarbeit bietet Lebenszusammenhänge in denen Gemeinschaft, Toleranz erfahren werden.“ Wenn das fehle, müßten in einigen Jahren die gleichen Summen lockergemacht werden: Ein Heimplatz für ein Kind koste die Stadt 90.000 Mark im Jahr. Kordes glaubt, daß die sinnvoller jetzt investiert werden: „Bislang haben wir präventiv gearbeitet“. Deshalb fordern die Jugendverbände eine Neustrukturierung der kommunalen Jugendarbeit. Sie als freie Träger könnten die Aufgaben der Jugendhilfe effektiver übernehmen. Unverständlich ist Stahmann, daß bei den freien Jugendverbänden der Hauptteil gestrichen werden soll: 95 Prozent. „Notfalls werden wir vor Gericht ziehen, um eine überprüfbare Jugendhilfeplanung einzufordern,“ so M. Stahmann. sy

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