: Der Appetit auf Fleisch ist zu groß
Neben 40 Millionen Autos ist vor allem die Massentierhaltung für das Siechtum der Bäume durch Überernährung verantwortlich. 26 Millionen Schweine, 16 Millionen Rinder, 2 Millionen Schafe und über 100 Millionen Hühner, Enten und Gänse leben in Deutschland der Schlachtbank entgegen. Aus ihren Därmen kommen Jahr für Jahr 595.000 Tonnen Stickstoff in Form von Ammoniak. Das hat die Umweltschutzorganisation Robin Wood ausgerechnet.
Ein Großteil des auf die Felder gekippten Jauchebestandteils entweicht in die Atmosphäre, wird zum Teil Hunderte von Kilometern weit transportiert und überdüngt dann anderswo das Land. Zusätzlich wird der Wald noch durch die Ausgasungen aus den 2,4 Millionen Tonnen Kunstdünger überfüttert, den die deutschen Bauern einsetzen. „Der Wald könnte gesunden, wenn die Emissionen sowohl bei der Massentierhaltung als auch beim Verkehr um jeweils 75 Prozent gesenkt würden – so wie es beim Dachprojekt im Solling seit vier Jahren simuliert wird“, meint Kai Blanck vom Forschungszentrum Waldökosysteme. Technische Verbesserungen reichen dafür nicht aus. Mindestens die Hälfte der Tiere und damit unseres Fleisches müßte abgeschafft werden. Und alle Autos zusammen dürften höchstens die Hälfte der heutigen Schadstoffmengen in die Luft blasen. Eine auf Emissionshalbierung ausgerichtete Verkehrspolitik würde wohl auch das andere Hauptproblem der Wälder lösen, nämlich die zu hohen Ozonkonzentrationen im Sommer.
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