: Unterm Strich
Die Aga-Khan-Architekturpreise sind verliehen worden! Alle drei Jahre werden Bauprojekte ausgezeichnet, die „den Anforderungen der muslimischen Gesellschaft“ entsprechen, wie die Organisatoren am Samstag in Paris erklärten. Hübsche Idee für einen Playboy. Fünf Projekte erhielten einen Preis für ihren „gelungenen Ansatz bei der Verquickung von Architektur und sozialer Entwicklung“. Dabei geht es um die Renovierung der Altstadt von Buchara (Usbekistan), die Konservierung des alten Sanaa (Jemen), den zweiten Abschnitt beim Wiederaufbau des Hafsia-Viertels in Tunis, das Entwicklungsprojekt Khuda-ki-Basti im pakistanischen Hyderabad sowie das soziale Wohnungsbauprojekt Aranya im indischen Indore. Drei andere Projekte wurden für ihren außergewöhnlichen Entwurf ausgezeichnet: der Büroturm Menara Mesiniaga in Kuala Lumpur (Malaysia), das Regionalkrankenhaus von Kaedi (Mauretanien) sowie die Rückentwicklung des alten Riad (Saudi-Arabien).
Die drei Bürohäuser, die die Londoner am wenigsten leiden können – das Center Point, das Neuseelandhaus und der Millbank Tower, alle drei 60 bis 100 Meter hohe Glas- und Betonkonstruktionen aus den sechziger Jahren – wurden zusammen mit 18 anderen Bauten zum nationalen Kulturerbe erklärt. Der Evening Standard hatte bei einer Leserumfrage die 21 Gebäude einzeln bewerten lassen. Dabei wollten drei Viertel aller Einsender die drei Bürotürme dem Abriß preisgeben. Chris Green, Chef des Amts für Nationalerbe, verteidigte indessen die Entscheidung seiner Behörde: „Die Gebäude sind von höchstem architektonischen und historischen Interesse. Jede Generation neigt dazu, ihre eigenen Errungenschaften zu unterschätzen und die der Geschichte zu loben.“
Salman Rushdie hat bei einem Auftritt in Guadalajara vor rund 1.000 Besuchern sein neues Buch „Der letzte Seufzer des Mohren“ vorgestellt. Begleitet wurde er von dem mexikanischen Schriftsteller Carlos Fuentes, der die „Einsamkeit und Heimlichkeit“ des Lebens seines Kollegen bedauerte. Rushdie sagte, er wolle „auf den Haß mit Liebe und auf die Dunkelheit mit Licht“ antworten. Mexiko war die letzte Station von Rushdies Lateinamerika-Reise.
Der langjährige Leiter des Klavierfestivals Ruhr, Jan Thürmer, hat den Veranstalter, den „Initiativkreis Ruhrgebiet“, mit Scheinrechnungen um insgesamt 1,4 Millionen Mark betrogen, so sagt jetzt mit großer Bestimmtheit der „Initiativkreis Ruhrgebiet“. Nach Überprüfung der Bücher habe sich herausgestellt, daß der 47jährige Klavierfabrikant Thürmer sozusagen ab Gründung des Festivals 1989 die Finger in der Kasse hatte. Der Initiativkreis hat sich inzwischen von Thürmer getrennt und den Direktor der Kölner Philharmonie, Franz Xaver Ohnesorg (ist das nicht schön?) zum neuen künstlerischen Leiter erklärt.
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